Anpassung des hessischen Wolfsmanagements

Antrag – Drucksache 20/2916

Heinz Lotz (SPD), Gernot Grumbach (SPD), Heike Hofmann (Weiterstadt) (SPD), Knut John (SPD) und Fraktion

Begründung:
Durch mehrere Genproben ist seit März 2020 im Vogelsberg eine sesshafte und standorttreue Wölfin nachgewiesen worden. Demnach hält sich die Wölfin GW1166F seit mindestens einem halben Jahr im Vogelsbergkreis auf. Auch im Odenwaldkreis sowie in Nordhessen mehren sich die Hinweise auf sesshafte Wölfe. Die Wölfe stellen die betroffenen Landkreise, aber auch Naturschutz und Landwirtschaft, vor besondere Herausforderungen. Der hessische Wolfsmanagementplan liefert in seiner jetzigen Form hierzu nicht die passenden Lösungsansätze. Dem ehrenamtlichen Wolfsmonitoring fällt es in manchen Regionen zunehmend schwerer, eine zeitnahe Rissbegutachtung durchzuführen.

Umweltministerin Hinz erklärte im Jahr 2015, dass der Wolfsmanagementplan kein statischer Plan sei, sondern ein lernendes System (ULA 19/28, 3. Dezember 2015). Der Managementplan wurde seither nicht aktualisiert. 2019 wurde in einer Informationsbroschüre für Journalistinnen und Journalisten durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eine neue Förderrichtlinie für Investitionen im Herdenschutz für 2020 angekündigt. Auch diese blieb das Ministerium bislang schuldig. Dabei brauchen Landwirtschaft, Bevölkerung und Naturschutz pragmatische Lösungen, um bei der Wolfsthematik dem Zielkonflikt zu begegnen. Die Bereitschaft, in der Konfliktbewältigung aktiv zu werden, ist im zuständigen Ministerium nicht erkennbar.


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