“Regionalität genießt hohen Stellenwert!”
Zu einem Kennenlerngespräch im Rahmen seiner Sommertour besuchte der Landtagsabgeorndnete Knut John die neue Geschäftsführerin der Tourist-Info Eschwege, Miriam Gerke. Dabei waren sich John und Gerke schnell einig: „Wir wollen mehr Menschen hier in die Region locken!“ Das funktioniere aber nur, wenn alle Partner Hand in Hand arbeiten und man über den Tellerrand hinausschaue, verdeutlichten die Chefin der Tourist-Info und der SPD-Politiker. „Wir haben in den vergangenen Jahren bereits viel auf die Beine gestellt, – und sogar in der Corona-Krise wieder schnell Fuß gefasst, sodass wir jetzt wieder steigende Gästezahlen zu verzeichnen haben“, so Gerke.
John zeigte sich beeindruckt von dem großen Angebot der Region, das auch er als Bürger des Werra-Meißner-Kreis oft nutze. „Es macht Spaß auf den Premiumwanderwegen die Umgebung zu erkunden. Aber auch mit dem Fahrrad hat man ausgezeichnete Möglichkeiten, den Kreis zu erkunden“, stellte der SPD-Politiker heraus, der gerade im Ausbau des Radwegenetzes noch viel Potential sehe.
„Unsere Region hat noch viel mehr zu bieten, – und das für alle Altersklassen“, sagte Gerke. „Allein um den Werratalsee herum gibt es zig Freizeitangebote. Der Zustand des Sees spielt dabei nur eine ganz kleine Rolle. Nur wenige Gäste kommen zum Baden in unsere Region“, verdeutlichte sie.
Deutlich zu spüren bekomme man nach wie vor die Lage in Nordhessen. „Wir fallen häufig hinten runter und merken, dass wir eben nicht in Südhessen sind. Der Landestourismus nimmt uns nicht wirklich wahr“, kritisierte Gerke. „Der Tourismus ist ein großer Wirtschaftsfaktor, gerade in den ländlichen Regionen. Die finanziellen Mittel, die zur Verfügung stehen, sind verschwindend gering, sodass sich die Tourist-Infos nahezu selbst finanzieren müssen“, sagte John, der hier Nachbesserungsbedarf sehe.
Der Tourismus könne aber weitaus größere Spuren in der Region hinterlassen, waren sich die beiden Gesprächspartner einig. „Hotelbetten sind hier Mangelware. Wir benötigen dringend mehr Betten, damit wir mehr Gäste in die Region locken können. Doch die Gastronomen haben nur wenig Handlungsspielraum. Auch hier fehlt die finanzielle Ausstattung“, merkte Gerke an. „Die Möglichkeit, um einen Kredit zu bekommen, ist sehr gering. Hier braucht es ein Programm für diese Branche, die den Gastronomen bei ihren Vorhaben unter die Arme greift“, so John. Eine weitere Chance, die Anzahl der Hotelbetten zu erhöhen, sei beispielsweise die Angliederung eines Gästehauses hinter der Stadthalle, merkte er an.
Alles in Allem sei der Gäste-Tourismus im Werra-Meißner-Kreis allerdings gut zu bewerten. Mit dem Umzug in die ehemalige Löwen-Apotheke am Obermarkt in Eschwege sei die Tourist-Info zukünftig sogar noch besser für Einheimische und Gäste zu erreichen. „Durch die zentrale Lage werden wir nun zum Anlaufpunkt mitten im Zentrum. Zudem können wir unseren Service weiter ausbauen und vermehrt mit Partnern aus der Region zusammenarbeiten“, so Gerke abschließend.