Der Energiekapitalismus hat gesiegt, das ist schlicht weg eine Sauerei!

Suedlink: SPD-Landtagsabgeordnete Knut John und Karina Fissmann kritisieren jüngste Antwort der Bundesnetzagentur

 

WERRA-MEISSNER. Mit Unverständnis reagieren die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Knut John und Karina Fissmann auf die Antwort der Bundesnetzagentur (BNA). „Die BNA hat jedwede Kritik und jede Einwände am Verlauf von SuedLink durch den Werra-Meißner-Kreis zurückgewiesen. Dies ist absolut unverständlich“, sagt Fissmann. „Energiewende sieht anders aus, dezentrale Energieversorgung ist das Ziel“

„Statt allgemein auf dezentrale Energieversorgung zu setzen, werden mit der SuedLink-Trasse wieder unzählige Milliarden für ein unsinniges Projekt aus dem Fenster geworfen, und wer verdient dabei? Das Kapital! Das Geld wäre an anderer Stelle viel besser aufgehoben, z.B. für den Aufbau und die Förderung dezentraler, regenerativer Energien“, macht John deutlich, der sich unter anderem auch auf die Aussagen von renommierten Wissenschaftlern, Prof. Dr. Claudia Kemfert, Prof. Dr. Christian v. Hirschhausen, Prof. Dr. Lorenz J. Jarass, Prof. Dr. Uwe Leprich, Prof. Dr. Bernd Hirschl, Prof. Dr. Michael Sterner, Dr. René Mono, Dr. Axel Berg, Olaf Bandt/Dr. Werner Neumann, beruft, die eine dezentrale Energieversorgung für wichtiger denn je halten.
Die Suedlink-Trasse ist nichts anderes als eine Mogelpackung. Den Menschen wird vorgegaukelt, dass dort Strom aus den Offshore Parks fließe, dass aber Strom aus dem Ausland aus Atomkraftwerken und Kohlekraftwerken dort u.a. fließt, wird verschwiegen. Nur hierfür seien zusätzliche Stromleitungen wie SuedLink und weitere sogenannte HGÜ-Leitungen erforderlich“, so John.

„Es ist kein Geheimnis, dass Stromleitungen nicht an der Landesgrenze aufhören. Sie verlaufen auch nach Frankreich und nach Polen, wo die Atom- und Kohlekraftwerke munter weiterbetrieben werden. Was denken die Energiekonzerne, was passiert, wenn die Kraftwerke bei uns in Deutschland ausgeschaltet werden. Natürlich, wir holen uns die Energie aus einem anderen Land. Mit Suedlink ist dieser Weg geebnet und das auf Kosten der Steuerzahler“, verdeutlicht John und stützt sich somit auch auf die Erkenntnisse der Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Kemfert. Als Profiteure sieht auch sie letztlich nur die Betreiber. Den Bundesbedarfsplan lehnt Prof. Kemfert entschieden ab, weil dieser sich nicht an die Vorgaben einer 100 Prozent erneuerbaren, möglichst dezentralen Energieversorgung, orientiert.
„Eine sinnvolle Lösung wäre es stattdessen die Installation von Anlagen zur Gewinnung von sogenanntem grünem Wasserstoff voranzutreiben, die direkt an die vorhandenen Offshore-Anlagen angebunden werden. Dass diese Idee nicht so abwegig ist, zeigt die Tatsache, dass allein für die Entwicklung neuer klimafreundlicher Wasserstoffstrategien insgesamt 300 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung aus dem Klimafonds bereitgestellt wurden. Es liegt doch auf der Hand, die bessere und effektivere Methode zur Stromgewinnung zu nutzen, statt tausende Kilometer Kabel quer durch Deutschland zu verlegen“, erklärt John.

„Auch das von Minister Al-Wazir (Grüne) geleitete hessische Wirtschaftsministerium habe nur auf massives Drängen der Bürgerinitiative, der SPD, der betroffenen Kreise, Städte und Kommunen in letzter Sekunde Einwende bei der Bundesnetzagentur eingelegt, jedoch jegliche Handlungen im Vorfeld versäumt“, sagten Fissmann und John.