So geht ein starker ländlicher Raum

Knut John (SPD Fachsprecher für ländlichen Raum) stellt Konzept für den ländlichen Raum der SPD Landtagsfraktion vor

Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag hat ihr Konzept für eine Stärkung der ländlichen Räume präsentiert. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Günter Rudolph, der Sprecher der Fraktion für den ländlichen Raum, Knut John, und Landrätin Anita Schneider aus dem Kreis Gießen erläuterten bei einer Pressekonferenz in Wiesbaden die wesentlichen Ansätze des Konzepts.

Fraktionsvorsitzender Rudolph sagte: „Die Bedeutung des ländlichen Raums für Hessen wird bedauerlicherweise immer noch und immer wieder unterschätzt. 85 Prozent der Fläche Hessens sind als ländliche Gebiete definiert, rund die Hälfte der Bevölkerung lebt dort. Wenn man das Ziel, gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Hessen zu gewährleisten, wirklich ernst nehmen will, dann müssen die Dörfer und kleineren Städte im ländlichen Raum bei allen landespolitischen Entscheidungen und Planungen stärker als bisher berücksichtigt werden. Egal, ob es ums Bauen, um den Öffentlichen Nahverkehr, um Schulbusse oder um Ladesäulen für Elektroautos geht – das, was an Landesplanung in Frankfurt, Darmstadt und Kassel möglicherweise als großer Wurf erscheint, ist im Ringgau, in Wald-Michelbach oder Großalmerode sehr wahrscheinlich ohne Bedeutung für die Menschen und ihre Region. Wer gleichwertige Lebensverhältnisse anstrebt, muss die Unterschiede akzeptieren und seine Politik daran anpassen. Vor allem aber muss eine Politik des Landes für den ländlichen Raum verlässlich und dauerhaft sein. Daran fehlt es der aktuellen Landesregierung, in der ein Ministerpräsident aus Frankfurt und seine überwiegend großstädtisch geprägten Kabinettsmitglieder die Dörfer und Kleinstädte nur dann für sich entdecken, wenn es mal wieder auf eine Landtagswahl zugeht.“

Konzept für praktikable und schnell wirksame Lösungen

Fraktions-Fachsprecher Knut John verwies auf die identitätsstiftenden Faktoren des ländlichen Raums. Er sagte: „Wir sehen – auch bedingt durch die unbezahlbaren Wohnkosten in den Großstädten – wieder einen gewissen Zuzug in die ländlichen Gebiete. Das passiert aber nur dort, wo der ländliche Raum mit Straßen, Schienen und schnellem Internet angebunden ist. Jahre und Jahrzehnte der Landflucht haben ihre Spuren in der Infrastruktur der Gebiete abseits der Metropolen hinterlassen. Ob bei Mobilität und Verkehr, bei der Digitalisierung, der Gesundheitsversorgung, der Schulbildung, den Kindergärten oder der Kultur – das Verschwinden von Angeboten macht es nun schwer, den Drang aufs Land so zu gestalten, dass die Menschen dort dauerhaft froh und zufrieden sind. Deswegen haben wir in unserem Konzept nicht nur Probleme beschrieben, sondern uns bemüht, praktikable und schnell wirksame Lösungen aufzuzeigen, die dazu führen, dass tatsächlich alle Menschen in Hessen die gleichen Lebensverhältnisse haben – egal ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben.“

Hier geht’s zur Broschüre: LaendlicherRaum_Broschuere

Hier geht’s zum Video: https://youtu.be/XJLyad9COhc