Im Anschluss Diskussion mit Fachpublikum: Landwirtschaft braucht Verlässlichkeit
Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Knut John besuchte Ministerin Petra Berg, Saarland, das Tropengewächshaus der Universität Witzenhausen.
„Dies ist eine ganz besondere Einrichtung und ich sehe viele dieser tropischen Pflanzen zum ersten Mal,“ so Ministerin Petra Berg begeistert.
Im Gespräch mit dem Leiter des Tropengewächshauses Herrn Braukmann und Frau Prof. Dr. Finckh, Dekanin des Fachbereichs, erhielten die Gäste wichtige Einblicke in die Arbeit des Universitätsstandortes Witzenhausen.
Im Anschluss fand eine Diskussion mit Fachpublikum zum Thema „Landwirtschaft braucht Verlässlichkeit, sie liefert unsere Mittel zum Leben“ statt in der DEULA statt. Neben der Ministerin waren zugegen: Hans-Georg Paulus, Generalsekretär des Hessischen Bauernverbandes, Uwe Roth, Geschäftsführer Kreisbauernverband Werra-Meißner, sowie Joachim Diesner, Sprecher AK Landwirtschaft und ländlicher Raum der SPD Hessen-Süd. Knapp drei Stunden konnten die ca. 40 Anwesenden mit den Fachleuten diskutieren.
Einig waren sich alle Teilnehmer darin, dass die Landwirtschaft insgesamt verlässliche politische Rahmenbedingungen benötigt, um die jetzt vorhandenen Strukturen aufrecht zu erhalten. „Die Pandemie hat gezeigt, wie anfällig unsere Lieferketten sind und wie schnell Lieferengpässe entstehen können. Regional erzeugte Lebensmittel sind die Antwort für die Versorgungssicherheit,“ so Ministerin Petra Berg.
Und Uwe Roth ergänzt: “Verbraucher müssen sensibilisiert werden für lokal erzeugte Lebensmittel, unsere Markthalle in Eschwege leistet ganz sicher einen guten Beitrag dazu.“
Hans-Georg Paulus: “Immer neue Vorgaben in der Landwirtschaft, insbesondere in der Tierhaltung führen dazu, dass z.B. die Putenmast in Deutschland aufgegeben wird und nach Polen abwandert, wo schlechtere Standards in der Tierhaltung bestehen, als bei uns. Dies ist weder für die Verbraucher noch für die Tiere wünschenswert.“
Jo Diesner: „Das Image der Landwirtschaft muss verbessert werden, ohne unsere Landwirte gäbe es keine Lebensmittel!“
Knut John, Sprecher der SPD Fraktion des hessischen Landtags für Land- und Forstwirtschaft will einen hessischen neuen Weg einschlagen: „Kein Gesetz, keine Verordnung, die die Landwirtschaft betrifft, wird erlassen, wenn nicht vorher das zu bildende Gremium aus Landwirtschafts-verbänden, Naturschutzverbänden, Lebensmitteleinzelhandel und Politik die Themen behandelt und gemeinsam verabschiedet haben. Nur dann,“ so der Politiker, „ist auch eine Akzeptanz bei allen Beteiligten gegeben.“
Und damit der Nordhessische Raum wirklich an Bedeutung gewinnt, müsse ein Ministerium nach Kassel, am besten natürlich das Landwirtschaftsministerium, das belebe Nordhessen. Auch hier waren sich die Beteiligten einig.