Die Rhein-Main Region ist der wichtigste Datenverarbeitungsstandort in Europa, in Frankfurt sitzt der DE-CIX, der größte Internetknoten der Welt. Mehr als sechzig Rechenzentren sind hier angesiedelt – mit steigender Tendenz. Zudem finden sich im Rhein-Main Gebiet Forschungsinstitutionen, an denen mit Hochleistungsrechnern bzw. Quantencomputern geforscht wird. Auch aus diesem Grund findet in der kommenden Woche der Tag der offenen Rechenzentren und die German Datacenter Conference in Bad Vilbel statt.
Heute hat der Ausschuss für Wissenschaft und Kunst die Große Anfrage der SPD-Fraktion bezüglich europäischer Hochleistungsrechner behandelt. Der digitalpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Bijan Kaffenberger, sieht in der Rhein-Main Region großes Potenzial für die Abwärmenutzung von Hochleistungsrechnern und Rechenzentren und erklärt:
„Der größte Internetknoten der Welt befindet sich in Hessen. Diesen Standortvorteil wollen und müssen wir nutzen, um weitere Unternehmen der Digitalbranche anzusiedeln. Eingebettet in diesem Ökosystem sollen KI und Quantencomputing als Zukunftstechnologien wesentliche Innovationstreiber sein. Dazu müssen aber auch innovative Konzepte, insbesondere im Bereich der Energieeffizienz und Abwärmenutzung bei Rechenzentren, gefördert werden.“
Zudem schlage Kaffenberger eine schnellere Informationsübermittlung in Hessen hinsichtlich der Kapazität des Wärmenetzes vor. Das geplante Energieeffizienzgesetz auf Bundesebene sehe bislang vor, dass innerhalb von sechs Monaten die Wärmenetzbetreiber die Rechenzentrenten über die Kapazität des Wärmenetzes zu informieren haben, wenn diese ein Nutzungsangebot unterbreiteten. Hessen müsse dies in der Hälfte er Zeit schaffen. Kaffenberger: „Eine ständige Task-Force beim Rechenzentrumsbüro soll alle relevanten Akteure an einen Tisch bringen, denn dies trägt zu einer schnelleren Umsetzung von Projekten zur Abwärmenutzung bei und kann Verzögerungen in Planung und Bau vorbeugen.“
Die Landesregierung aus CDU und Grünen habe keine klare Haltung zum Standort des Rechenzentrums. „Während die CDU nur die Vorschläge der Ampel kritisiert und eigene vermissen lässt, befürworten die Grünen den Vorschlag aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Bislang gibt es daher aus der Landesregierung nur widersprüchliche Äußerungen. Eine klare Haltung von Schwarzgrün ist wie immer nicht ersichtlich. So leisten CDU und Grüne keinen Beitrag für den Standort Hessen“, so Kaffenberger.